Header 9 Stiftungsarbeit

 

Das Modell für eine erfolgreiche
Gemeinschaft schaffen!

 

 

Tannhäuser 2010

Ursula Meierkord
Wagner für Kinder
Annäherung an eine Einschätzung der Premiere von Tannhäuser 2010

12jährige Schülerin, die am Kostümwettbewerb beteiligt war:
Wenn ich eine Kritik schreiben würde . . .
. . . würde ich schreiben, dass ich das Projekt sehr gut fand. Der Höhepunkt war  eindeutig der Besuch der Premiere in Bayreuth. Wir hatten über den Inhalt ausführlich in der Schule gesprochen und ich wusste deshalb genau worum es geht. Mir war sofort klar, wer wer im Stück ist, weil wir uns mit den einzelnen Figuren besonders ausführlich beschäftigt haben. Wir haben uns überlegt, welche Kostüme die einzelnen im Stück tragen könnten und ich war stolz, viele unser Ideen in der Aufführung wieder zu finden, z. B. das karierte Hemd von Tannhäuser und die Stellen, an denen der karierte Stoff bei den anderen nach einer Weile auftaucht. Welche Probleme Tannhäuser als Außenseiter hat, ist mir in der Aufführung noch deutlicher geworden, und wie er zwischen Venus und Elisabeth hin- und her gerissen war, hat mich richtig ein bisschen aufgewühlt. Ich fand die Aufführung spannend, besser als ich es mir vorgestellt habe.

Vater eines Schülers:
Wenn ich eine Kritik schreiben würde . . .
. . . würde ich als erstes erwähnen, wie begeistert ich von dem Niveau der Inszenierung war. Auch die musikalische Ausführung: Klasse.  Man hatte nicht den Eindruck, „das ist ja bloß für Kinder, da müssen wir uns nicht so anstrengen“. Nein, die Arbeit wurde genauso angegangen, wie für das große Festspielhaus. Toll, so ein großes Werk in 75 Minuten für Kinder verständlich darzubieten, ihnen einen Zugang zu einem Werk von Richard Wagner zu verschaffen. Auch mir als Erwachsenem hat es den Tannhäuser näher gebracht.

6jähriges Kind:
Wenn mich jemand fragen würde, wie es mir gefallen hat . . .
. . . würde ich sagen: gut. Die Kissenschlacht von den Jungs war lustig und die Venus, die war so bunt angezogen. Wir konnten auch mitmachen. Einige von uns haben den Sängern Geschenke gegeben. Die Musik war manchmal ganz schön laut und manche haben so komisch gesungen, nicht wie die im Fernsehen. Am Ende bin ich ganz schnell losgelaufen, um einen Flummy zu erwischen.

Richard Wagner: (von den Bayreuther Festspielen nicht autorisiert)
Wenn ich dabei gewesen wäre . . .
. . . hätte ich gedacht, was die sich trauen! Was ist mit meinem Gesamtkunstwerk geschehen? Gesprochene Texte ohne Musik. Und dann Texte, die ich niemals geschrieben habe. Der Wechsel von Sprache und Musiknummern . . . das ist genau das, was ich überwinden wollte. Mir ging es nie darum, wer mein Werk hört, sondern dass mein Werk gehört wird. Wenn Kinder es unbedingt hören wollen, dann bitte, wie ich es geschrieben habe und in voller Länge! Wie kann man bei Tannhäuser das Thema der körperlichen Liebe auslassen? Dann entsteht doch gar nicht die gemeinte Spannung zu den dargestellten Frauen Venus und Elisabeth. Und was bedeutet mir mein Schluss: die Lösung der wahren Liebe gelingt nur im Tod oder durch ihn. All das kann man doch nicht einfach ändern. Oder vielleicht doch?

Grußwort Olaf Scholz

Zum 8. Mal erarbeiten die Bayreuther Festspiele mit dem Projekt „Wagner für Kinder“ eine Adaption der großen Werke Richard Wagners für Kleine. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht eine kindgerechte, hochwertige Inszenierung des Tannhäuser.

Zu dem engagierten Konzept gehört auch die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern am „Kostümwettbewerb 2017 Wagner für Kinder – Tannhäuser“, der in Zusammenarbeit mit der Stiftung Fair Play 2017 in Hamburg durchgeführt wird. Die Stiftung Fair Play will dabei Perspektiven aufzeigen und helfen, sich durch ein faires Verhalten auszuzeichnen. Die Stiftung ermöglicht mit dem Wettbewerb eine direkte Teilhabe am kreativen Prozess einer Inszenierung. Die Kostüme und das Bühnenbild werden von den Schülern selbst entwickelt. Das Projekt ist eine ideale Plattform, um ein gelungenes Miteinander, Eigenschaften wie Verantwortungsgefühl, Ausdauer, Disziplin und Zusammenhalt gemeinsam zu erlernen.

Für das engagierte Projekt habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen. Schon jetzt bin ich gespannt auf die kreativen Ergebnisse des Kostümwettbewerbs. Allen Teilnehmern wünsche ich viel Spaß. Ich danke allen für ihr Engagement.

Erster Bürgermeister
Olaf Scholz